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Planung: 1995 bis 1996 Ausführung: 1996 bis 1998 Architekten: EDM Architekten, Stuttgart Künstl. Oberleitung: Peter Heimer Eigentümer: Peter Heimer Patenschaft und Betreuung: Kühn Malvezzi Architekten Nutzer: SGS Institut Fresenius Nutzung: SOLAR TEST HOUSE Ort: Zeisigweg 13 D-01737 Hartha/Dresden Fotodokumentationen: www.christoph-engel.de und Jörg von Bruchhausen, Berlin Gerhard Merz Gerhard Merz, geboren 1947, hat an der Münchener Akademie Malerei studiert. Er lebt heute in Pescia bei Lucca in Italien sowie in Berlin und lehrt an der Düsseldorfer Akademie. Seit Ende der 1960er Jahre hat Gerhard Merz in seiner Kunst ein Konzept der Malerei entwickelt, das stark durch architekturbezogenes Denken und die Idee der Verfeinerung des Erarbeiteten anstelle bloÃer Neusetzung bestimmt wird. Sein Werk wird von der Ãberzeugung getragen, dass die Moderne mit den Mitteln der Architektur und innerhalb kunsteigener GesetzmäÃigkeiten wie MaÃ, Farbe, Licht, Fläche und Raum jene Form der Abstraktion ermöglicht, in der die angestrebte Leere durch keinerlei Mythen oder Realitätssurrogate um ihre Wirkung gebracht wird. Für ihn gilt jene Avanciertheit der Mittel, mit der die von Ad Reinhardt beschworene Trennlinie zwischen »allem anderen und Kunst als radikale Ausnahme« erst in ihrer ganzen Schärfe legitimiert werden kann. Merz stellt mit seinem Werk somit die grundsätzliche Frage, was eine Kunst leisten kann, die keine falschen Versprechungen macht, die agnostizistisch und kalt ist. All dies setzt voraus, dass Kunst als ein autonomer geistiger Bereich begriffen wird, als ein komplexes entwickeltes System historischer und geistiger Beziehungen. Aufseiten der Architektur bezieht sich Gerhard Merz im Wesentlichen auf Mies van der Rohe, in der Kunst beispielsweise auf Marcel Duchamp, Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian, Barnett Newman und Ad Reinhardt. Allein die hier genannten BezugsgröÃen machen deutlich, dass es Merz nie um individualistisch determinierte Werkformulierungen geht, sondern um jene gröÃtmögliche formale Klarheit, die als geistige Konstruktion jeder ästhetischen Erscheinung erst ihre unverzichtbare Dauer zu verleihen mag. Seit nunmehr über 30 Jahren stellt Gerhard Merz sein gesamtes Schaffen in diesen Sinnzusammenhang, unabhängig von kurzfristig aufflackernden Trends und Moden in der zeitgenössischen Kunst. Konsequenterweise ist es ihm auch in seinem Werk gelungen, die europäische Tradition von der Vision eines Ideals stilbefreiter Klassik in Kunst und Architektur mit dem amerikanischen Vermächtnis eines technisch- und materialrationalen Pragmatismus der groÃen Form zu vereinen. Das Singuläre seiner Position, die radikale ästhetische Verfeinerung und die Unbeirrtheit seines Denkens und Wirkens machen ihn zu einem der renommiertesten und einflussreichsten deutschen Künstler. So war Gerhard Merz stets auf wichtigen internationalen Themen- und Gruppenausstellungen mit groÃen Werkentwürfen vertreten. AuÃerdem realisierte er im Kontext musealer Architekturen komplexe Werkfolgen seiner künstlerischen Ideale von »Archipittura« ? vollendeten Bildarchitekturen aus gebauter Architektur und Malerei ?, von »Studiolo« ? dem ästhetischen Konzentrat des Denkens und Archivierens ?, von »Passage« ? dem Konstrukt aus Glas, Neonlicht und Raum als Ort für die Erfüllung der Leere so-wie ästhetischer und geistiger Reflexion. Sein gesamtes Werk wird von dieser Idee der Leere durchdrungen. Dahinter steht für Gerhard Merz die Erkenntnis, dass sich die Kunst längst von der Selbstgewissheit zu verabschieden hat, ein individualistisches Abbild der Welt könne der alles blendenden Erkenntnis widerstehen, dass »nichts existiert als die Atome und der leere Raum, alles andere ist Meinung« (Demokrit, Lange 1,18). In allen Werkformulierungen geht es Gerhard Merz im Wesentlichen um drei Kernfragen der Kunst. Die erste gilt der Tragfähigkeit des Ãberlieferten in der Moderne, die zweite der Rolle des Künstlers in seiner geniefernen, schattenhaften Bedeutung angesichts des kalten Widerscheins der Werke, und die dritte Frage widmet sich den Realisierungs- und Anwendungsnotwendigkeiten, unter denen sinn- und bedeutungsfreies Material in vollendeter Sachlichkeit kunstfähig wird. Auszug: www.kunsthaus-bregenz.at Ausstellungen über das Haus "DRESDEN": 1999 Kunsthaus Bregenz "DRESDEN. EINE ARCHITEKTONISCHE SKULPTUR" Einzelausstellung Künstlerblatt / Modell auf Sockel / 9 Fotografien, Tintenstrahl auf Bütten 2002 Architekturzentrum Wien "STURM DER RUHE" Gruppenausstellung Filmportrait 2007 Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt "SICHTBETON, Betrachtungen. Ausgewählte Architektur in Deutschland" Gruppenausstellung Fotografien von Bernd Seeland Bibliografie: "DRESDEN" Monografie herausgegeben vom Kunsthaus Bregenz im werkarchiv kunst architektur Fotografien von Jörg von Bruchhausen Text von Dr. Ute Riese. Das Buch ist über Peter Heimer erhältlich. "Sichtbeton, Betrachtungen. Ausgewählte Architektur in Deutschland" herausgegeben von Rüdiger Kramm und Tilman Schalk Verlag Bau + Technik nbk Zeitschrift für zeitgenössische, bildende Kunst; 2/97 Bauwelt Fachblatt für Architektur; Nr. 37; 02.10.1997 art Kunstzeitschrift; 10/97 Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton; 23.10.1997 domus Fachzeitschrift für Architektur, Design und Kunst; 10/97 Architektur & Wohnen Zeitschrift für Architektur; 1/98 THE ART NEWSPAPER internationale Zeitung für Kunst; 3/98 DER TAGESSPIEGEL Feuilleton, 07.01.1999 KUNSTFORUM INTERNATIONAL Bd. 144; 3 und 4/99 l`architecture d`aujourd`hui Fachjournal für Architektur; Nr. 323; 7/99 Nutzung bis 05/2017: "SOLAR TEST HOUSE" des SGS Institut Fresenius Die SGS Germany GmbH hat eines der modernsten und gröÃten Testlabore weltweit für die Durchführung von Photovoltaik Modul Tests südwestlich von Dresden im Kurort Hartha in der architektonischen Skulptur von Gerhard Merz errichtet. Das SGS Solar Testhouse liegt im Herzen von Sachsen und ist nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Die Aufbauzeit betrug 8 Monate und einige Millionen Euro wurden investiert. Insgesamt steht der Industrie durch das SGS Solar Testhouse eine Kapazität von über 100 PV-Modul Vollzertifizierungen zur Verfügung. Teile der Ausstattung sind weltweit einzigartig. Die Anlagen sind auf schnelle Prüfdurchlaufzeiten optimiert und für alle Technologiearten bis zu einer Moduldimension von 2,20 x 2,60m einsatzbereit. Diese umfassende Ausstattung und das flexible Konzept ermöglichen es, Photovoltaik Module auf Leistung, Sicherheit und Konformität gemäss den gesetzlichen Bestimmungen zu testen. Umfangreiche Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Photovoltaik-Branche runden das Leistungsportfolio des Solar Testhouses ab. Nutzung ab 2019: KRAFTWERK GROUP KRAFTWERK GROUP ist zu 100% auf die Herstellung von nanobeschichteten vollmetallischen TUBES ausgerichtet. Diese Röhren wandeln mehrere Brennstoffe direkt in Elektrizität um. Die Technologie von KRAFTWERK ähnelt in gewisser Weise den Brennstoffzellen, aber neben Wasserstoff können KRAFTWERK TUBES auch Erdgas, Flüssiggas, Benzin oder Kerosin direkt in Elektrizität umwandeln. Dies ermöglicht den Bau einer leichten, hocheffizienten Energiequelle für mobile Anwendungen. "KRAFTWERK ist mit seinen Standorten in den USA und in Dresden eines der innovativsten Unternehmen in der Energieerzeugung. Mit unserem Mini-Kraftwerk revolutionieren wir die E-Autos und gehen sogar mit unserer Kraftzelle auf Basis einer Brennstoffzelle in die Lüfte. Unsere einzigartigen Kraftwerk-Tubes werden heutige und auch zukünftige Energiespeicher ergänzen oder ganz ablösen." |
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